Der Herbst im Schweizer Engadin ist ein wahres Paradies für die Landschaftsfotografie. Jedes Jahr wiederholt sich hier ein Spektakel das in dieser Form und Intensität einzigartig im gesamten Alpenraum ist. Es ist ein wahres Feuerwerk der Natur wenn sich die größten zusammenhängenden Lärchenwälder der Alpen golden verfärben. Eine letzte Farbexplosion bevor die Lärchen ihre Nadeln verlieren und der Winter die Oberhand gewinnt. Die Arena für dieses Schauspiel bildet die beeindruckende Bergkulisse mit Gipfeln bis zu 4000 Meter über dem Meeresspiegel, Gletschern und der Engadiner Seenplatte.
Vor drei Jahren war ich zum ersten Mal auf Erkundungstour in dieser wunderschönen Gegend der Schweiz unterwegs. Auch wenn das Engadin unter den Schweizer Landschaftsfotografen sicher kein Geheimtipp mehr ist kannte ich bis dahin nur einige Fotos aus der Gegend. Das änderte sich allerdings schnell und von Beginn an begeisterte mich diese beeindruckende Gegend.
Dieses Jahr fahre ich Mitte Oktober, direkt im Anschluss an meinen Fotoworkshop in den Dolomiten ins Engadin. Auch im Engadin biete ich heuer einen Fotoworkshop an und will die Tage davor nutzen um selbst etwas zu fotografieren. Bei meiner Ankunft sind die Bedingungen schon richtig gut. Auf den Berggipfeln liegt bereits etwas Schnee und die Verfärbung der Lärchen ist schon deutlich fortgeschritten. In ein paar Tagen wird die goldene Verfärbung am Höhepunkt sein. Genau perfekt zum Start des Fotoworkshops.
Goldener Herbst im Engadin – Locations für besondere Landschaftsfotos
Einer meiner absoluten Lieblingsplätze ist das Morteratschtal mit Blick auf den Morteratschgletscher. Entlang des Baches und an den Berghängen findet man tolle Blickwinkel um die Landschaft mit den bunten Lärchen und den Gipfeln der Berninagruppe gekonnt ins Bild zu setzen.
Ein weiters Highlight ist der Blick von den Hängen oberhalb des Silsersees. Am Nachmittag und gegen Abend lässt das Gegenlicht die Lärchen im intensiven Gold erstrahlen und der Blick auf den Silsersee mit seinen kleinen Inseln sowie der Bergkulisse ergibt ein wunderschönes Panorama.
Der Sonnenaufgang am Stazersee gehört schon zu den Klassikern der Landschaftsfotografie im Engadin. Einige Male durfte ich ihn jetzt schon erleben und ich finde ihn immer noch wunderschön.
Die Möglichkeiten an die besten Fotoplätze im Engadin zu kommen sind vielfältig. Etwas Wandern darf bei dieser Kulisse natürlich nicht fehlen. Besonders schön finde ich beispielsweise das Val di Campo. Neben dem bekannten Lago di Saoseo gibt es in dem Tal noch weitere idyllische Bergseen.
Der Herbst neigt sich dem Ende zu
Den Zeitraum für den Fotoworkshop hätte ich nicht besser wählen können. Fünf Tage beschäftigen wir uns intensiv mit der Landschaftsfotografie und erleben den Engadin von seiner schönsten Seite. Manchmal sind die Bedingungen schon fast zu gut und ein paar kleine Wolken am Himmel würden eine willkommene Abwechslung bringen. Auch die Verfärbung war perfekt und so freue ich mich am Ende des Workshops über ein tolles Feedback der Teilnehmer.
Ich selbst bleibe noch zwei Tage und nutze das schöne Wetter aus. Nachdem der Wind jetzt etwas stärker wurde, sind an vielen Lärchen die Nadeln schon deutlich weniger geworden. Also heißt es Abschied nehmen vom Engadin, zumindest bis zum nächsten Herbst. Ich freu mich jetzt schon wieder drauf!
Mehr von meinen schönsten Landschaftsfotos aus dem Engadin gibt es in meiner Schweiz Galerie zu sehen. Und wer Lust hat im nächsten Jahr mit mir ins Engadin zu kommen findet hier alle Informationen zum Fotoworkshop im Engadin.