Wann immer ich mir Landschaftsfotos von Hawaii angesehen habe, ging mir der Gedanke durch den Kopf „Da muss ich auch mal hin“. Traumhafte Strände, Vulkane, Regenwald und eine wilde Küste waren da sehr präsent. Trotzdem ist die Entscheidung nach Hawaii zu fliegen, relativ spontan und kurzfristig gefallen. Bei der Recherche war für mich schnell klar dass die Insel Kauai „gesetzt“ ist. Die einzigartige Vegetation mit den unberührten Küstenabschnitten haben mich sehr gereizt und die positiven Berichte, welche ich im Internet gelesen habe, taten ihr übriges. Als zweite Insel für den verfügbaren Zeitraum von drei Wochen, fiel die Wahl auf Maui.
Maui
Nach der langen Anreise und durch die 12 Stunden Zeitverschiebung, ging es nach der Ankunft auf Maui erst einmal mit einem gemütlichen Sonnenuntergang entlang Maui’s Westküste los. Doch an dem Sonnenuntergang verlor ich recht schnell mein Interesse. Vor mir im Wasser entdeckte ich eine Schildkröte beim Fressen. Insgesamt waren es Drei an dem Abend und ich war total begeistert schon am ersten Abend Schildkröten entdeckt zu haben.
Durch die Schildkröten-Begegnung am Vorabend war für mich am nächsten Morgen klar, dass ich unbedingt schnorcheln möchte. Natürlich hoffte ich, unter Wasser einer Schildkröte zu begegnen. In der Nähe der Unterkunft liegt die Honolua Bay, eine Bucht mit einem schönen Riff. Und dort begegnete ich tatsächlich meiner ersten Meeresschildkröte unter Wasser. Wie aus dem Nichts schwamm sie plötzlich am Riff entlang. Ich wollte ihr sofort hinterher tauchen, holte noch einmal tief Luft, doch weit kam ich nicht… Vor lauter Aufregung ging mir schnell die Luft aus und ich musste auftauchen. Mittlerweile war die Schildkröte auch schon wieder verschwunden. Ich war total happy über dieses Highlight und das schon am zweiten Tag der Reise.
Diese Begegnung Unterwasser sollte nicht die Einzige bleiben. Immer wieder traf ich beim Schnorcheln auf Schildkröten und war begeistert wie sie direkt neben mir durch das Wasser gleiten. Neben unzähligen bunten Fischen die ich in den Riffen beobachten konnte habe ich auch meinen ersten Hai gesehen. Einen Riffhai der scheinbar genauso erschrocken ist wie ich und schnell das Weite suchte.
Maui hat auch an Land einiges zu bieten. Ein absolutes Highlight ist die Road to Hana. Die kurvenreiche Straße führt durch den Regenwald und fast nach jeder der über 600 Kurven wartet ein Fotospot. Wasserfälle, eine tolle Vegetation und unberührte Küstenabschnitte wechseln sich hier ab.
Der Haleakala Nationalpark gibt einen völlig anderen Einblick auf die Insel. Eine Straße führt hier auf den Gipfel des Vulkans auf über 3000 Meter Höhe. Die Landschaft ist karg und sowohl das Gestein als auch die Krater deuten auf den vulkanischen Ursprung hin. Von hier oben sind die Sonnenauf- und Sonnenuntergänge besonders spektakulär und es lohnt sich schon frühzeitig einen der begehrten Plätze zu sichern.
Viel zu schnell sind die sechs Tage auf Maui vergangen und wir hätten gerne noch mehr Zeit vor Ort gehabt. Die Vorfreude auf die Insel Kauai macht den Abschied allerdings etwas einfacher.
Kauai – Naturparadies mit einer wilden Küste
Kauai hat Einiges an genialer Natur zu bieten, das wurde mir schon in den ersten Tagen, die wir im Norden der Insel verbrachten, klar. Besonders hier im Norden ist der Tourismus noch nicht so ausgeprägt wie etwa auf Maui und das merkt man auch an den Leuten die man trifft. Man wird mit offenen Armen empfangen und es ergeben sich schöne Begegnungen und ein paar Gespräche.
Besonders der Tunnels Beach hat es mir angetan. Vom Strand hat am einen tollen Blick auf die mit Regenwald überzogenen Berge der Napali Küste. Gerade zu Sonnenuntergang ein wunderschönes Highlight. Direkt vor dem Strand liegt auch ein schönes Riff mit intakten Korallen und auch auf Schildkröten trifft man hier wieder.
Der Waimea Canyon wird auch als „Grand Canyon des Pazifiks“ bezeichnet. Die rote Erde, die erodierten Felswände und tiefen Täler erinnern in der Tat an den Grand Canyon.
Mein absolutes Highlight der Reise war allerdings ein Helikopter Flug mit ausgehängten Türen um dadurch besser aus dem Helikopter raus fotografieren zu können. Erst aus der Vogelperspektive sieht man wie wild und unerschlossen Kauai über weite Teile ist. Wir fliegen über die Drehorte von Jurassic Park und Fluch der Karibik, über den Waimea Canyon und zur Napali Coast. Von hier oben sieht die abgelegene Napali Coast unglaublich spektakulär aus. Mit zwei Kameras um den Hals und der GoPro in der Hand, fotografiere ich soviel wie nur irgendwie möglich. Dazwischen versuche ich dieses Erlebnis nicht ausschließlich durch den Kamerasucher zu erleben sondern auch noch mit blossem Auge. Was für ein geniales Erlebnis. Nach der Landung möchte ich am liebsten gleich wieder los…
Gegen Ende des Trips ergattern wir dann noch ein Permit für den Kalalau Trail. Es ist der einzige Trail entlang der Küste, der in die Napali Coast führt. Wer hier wandern möchte, reserviert sich das Permit am besten sobald dieses freigeschalten wird. Der Weg selbst führt durch eine tolle Vegetation und bietet immer wieder wunderschöne Ausblicke auf die Küste und den wilden Pazifik. Wir sind nur den ersten Abschnitt gewandert, die komplette Streck mit einer Zeltübernachtung ist aber sicher ein Fixpunkt sollte ich nochmals dorthin kommen. 🙂
Hawaii hat mich positiv überrascht. Die Vielfalt der Natur ist beeindruckend und auf kleinem Raum wechseln sich unterschiedlichste Landschaften ab. Aloha!