Mit 2020 geht ein Jahr zu Ende, dass wir uns so zu Beginn wohl in keinster Weise vorstellen konnten. Plötzlich war es nicht mehr möglich, wie gewohnt ins Flugzeug zu steigen und in kurzer Zeit an ein schier beliebiges Ziel zu fliegen. Meine Pläne für das Jahr haben sich dadurch natürlich komplett geändert. Statt Neuseeland, Kanada, Alaska und Island, lag mein Fokus in diesem Jahr in Österreich und der Schweiz.
Gejammert wurde in diesem Jahr schon genug, in meinem Rückblick möchte ich mich auf die positiven Dinge dieses Jahres konzentrieren und davon gab es genug. Endlich hatte ich wieder die Zeit um die heimische Natur in den Fokus zu rücken. Etwas was ich viel zu lange aufgeschoben habe und durch die ganze Reiserei in den letzten Jahren, so nicht möglich war.
Begonnen hat mein Jahr 2020 in Neuseeland. Mit dem Camper waren wir seit Anfang Dezember (2019) für 1,5 Monate auf der Südinsel unterwegs. Neuseeland ist mir in den letzten Jahren sehr ans Herz gewachsen und ich fühle mich unglaublich wohl dort. Schon im April 2020 wollte ich zurückkehren um den neuseeländischen Herbst zu fotografieren. Das ist jetzt einmal auf unbestimmte Zeit verschoben.
Nach der Lofoten Fotoreise im Februar ging es im März gleich wieder in den hohen Norden. In Finnland wollte ich Nordlichter, Adler und tiefverschneite Landschaften fotografieren. Doch plötzlich änderte sich alles und es ging recht schnell. Länder riegelten sich ab, Flüge wurden gestrichen, Hotels mussten schließen. Auch unser Rückflug über Dänemark wurde gecancelt, weil die Dänen niemanden mehr ins Land ließen. Schnell wurde klar, dass es jetzt an der Zeit ist nachhause zu kommen, bevor alles deutlich komplizierter wird. Ich habe also auf den letzten SAS Flug von Kiruna (Schweden) nach Stockholm umgebucht und dann ging es direkt zurück nach Zürich.
Für den nächsten Tag hatte Österreich angekündigt die Grenzen zu schließen und kurz darauf wäre ich auch nicht mehr in die Schweiz gekommen. Ich habe mich daher dafür entschieden, bei Jeannine in der Schweiz zu bleiben. Jetzt war ich also in der Schweiz, Reisen war nicht mehr möglich und alle meine Fotoreisen und Fotoworkshops für die nächsten Monate habe ich abgesagt. Ich hatte also viel Zeit und so haben wir begonnen unsere Umgebung zu erkunden und Fotomotive zu finden.
Ein paar Tage später bekam ich von Freunden den Tipp einer nahen Storchenkolonie. Die Störche habe ich dann über die nächsten Wochen und Monate begleitet. Hierzu habe ich einen eigenen Blogartikel geschrieben: Die Störche vom Lützelsee
Den Frühling verbrachte ich also in der Schweiz. Ich konnte Biber und Eisvögel in einer wunderbaren Auenlandschaft beobachten, die umliegende Bergwelt besser kennenlernen und dabei Krokusse und Narzissen fotografieren, Bärlauchwälder entdeckt uvm… Seit Jahren habe ich nicht mehr soviel Zeit an einem einzigen Ort verbracht und ehrlich gesagt, ich habe es genossen!
Im Juni waren die Grenzen dann wieder offen und ich war einige Zeit zuhause in Salzburg und konnte auch ein paar Workshops durchführen.
Zu Beginn des Sommer haben wir uns dann einen langersehnten Traum erfüllt und einen Camper gekauft. Der Zeitpunkt war ideal, weil Fernreisen derzeit nicht wirklich sinnvoll sind und wir so intensiv mit dem VW California unterwegs waren.
Die erste größere Ausfahrt mit dem Camper ging im Juli nach Norwegen. Dieser Trip war auch mein absolutes Highlight des Jahres 2020. Nach der „langen“ Zeit zuhause war mein Fernweh schon sehr groß und der Trip kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Außerdem war sehr wenig los in Norwegen, das war ein weiterer Pluspunkt der Reise.
Anfang September ging es dann wieder zurück und ich konnte eine tolle Fotoreise zu den Bären in Slowenien durchführen. Ein Workshop in Südtirol und einer in Slowenien an der Soca war auch noch möglich. Den Rest musste ich absagen.
Den restlichen Herbst habe ich wieder in der Schweiz verbracht und da das Engadin erkundet. Besonders im Herbst ein genialer Ort.
Ein verrücktes Jahr geht zu Ende, aus dem ich trotz aller Widrigkeiten, viel Positives mitnehme. Ich habe die Natur vor meiner Haustüre, neu kennen und schätzen gelernt. Es blieb viel Zeit um sich über zukünftige Projekte Gedanken zu machen und Weichen neu zu stellen und am Meisten schätze ich es, dass die Menschen die mir am Nächsten stehen, Gesund sind.
Ich freue mich auf das neue Jahr. Ich freue mich darauf wieder unterwegs zu sein, egal ob am anderen Ende der Welt oder vor der Haustür.
Ich wünsch euch alles Gute für das neue Jahr und bleibt’s Gesund!!