Auch das Jahr 2021 war kein „normales“ Jahr für mich, sondern stark geprägt von der Pandemie. Darum standen auch 2021 keine Fernreisen außerhalb Europas am Programm, sondern ich habe mich erneut viel daheim im Alpenraum bewegt. Außerdem konnte ich viel Zeit in Norwegen und Schweden verbringen, das war sicher mein Highlight in diesem Jahr. Rückblickend war es aus fotografischer Sicht, ein tolles und ein erfolgreiches Jahr auch wenn ich bis Juni keinen einzigen Workshop bzw. keine Fotoreise durchführen durfte.
Winter 2021 – Naturfotografie in der Schweiz
Die ersten Monate des neuen Jahres habe ich großteils in der Schweiz verbracht. Dabei waren es meist kleinere Ausflüge in der Umgebung die aber aufgrund der schönen, winterlichen Verhältnisse sehr lohnend waren. In der Drumlinlandschaft am Hirzel habe ich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen tolle Lichtstimmungen und eine frisch verschneite Landschaft erwischt. Definitiv ein Highlight im Januar.
Im Februar habe ich mich im Wallis auf die Spur der Bartgeier gemacht. Dabei durfte ich erleben wie eines dieser imposanten Tiere, keine 25 Meter an mir vorbeiflog. Das Gefühl war überwältigend und einige schöne Fotos der Bartgeier sind dabei auch entstanden. Ich habe darüber auch einen eigenen Blog, mit vielen Fotos erstellt. Den könnt ihr euch unter diesem Link ansehen: Bartgeier fotografieren
Während im Flachland schon die ersten Frühblüher blühten war es im Engadin noch winterlich. Am Fuße eines Gletscher haben sich gut zugängliche Eishöhlen gebildet, da musste ich natürlich hin. Die beiden Höhlen waren genial und einfach wunderschön. In einer der beiden war deutlich weniger los und ich konnte die relativ kleine Höhle stundenlang fotografieren ohne dabei von anderen Leuten gestört zu werden. Ein absolut geniales Erlebnis.
Frühling 2021 – Motive im Überfluss
Schon mit Ende Februar haben die ersten Störche am Lützelsee mit dem Nestbau begonnen. Nach meinem Storchen-Projekt im letzten Jahr – Störche am Lützelsee – konnte ich nicht anders als die Kolonie auch in diesem Jahr wieder öfters zu besuchen. Dabei durfte ich wieder einige tolle Szenen aus dem Leben der Störche festhalten. Die Vögel waren auch in diesem Jahr sehr aktiv und so erblickten wieder viele kleine Störche das Licht der Welt.
Für einen Naturfotografen ist der Frühling eine stressige Zeit. An jeder Ecke explodiert das Leben, es gibt Motive im Überfluss und man würde sich am liebsten zweiteilen um soviel davon festzuhalten wie nur möglich. Ich war viel in der Westschweiz unterwegs und habe dabei einige neue Gebiete kennengelernt. Ich konnte Frösche bei der Paarung beobachten, habe die Balz der Haubentaucher erlebt und sogar ein Feld der wunderschönen Schachbrettblumen gefunden. Dabei war ich meist mit dem Camper unterwegs und habe das Erwachen der Natur in vollen Zügen genossen.
Ein weiteres Highlight war die Blüte der Narzissen rund um den Genfersee. Ganze Wiesen sind hier von Narzissen überwachsen und man genießt dabei den Blick über Genfersee bis hin zu den französischen Alpen.
Die Bärlauchblüte war heuer besonders spät doch nicht minder imposant. Der komplette Waldboden im Sihlwald war wieder mit Bärlauch überwachsen und man roch ihn schon von weitem. Gerne verbringe ich einen regnerischen Tag in diesem Wald. Das ist Entspannung pur und ein paar schöne Fotos entstehen immer.
Sommer 2021 – Bären, Berge und Norwegen
Im Juni konnte ich dann endlich wieder die erste Fotoreise durchführen. Es ging nach Slowenien zu den Bären und ich hatte richtig Freude, nach der Pause wieder unterwegs zu sein. Die Bärenaktivität war auch sehr hoch und so konnten wir in den Tagen viele unterschiedliche Bären sehen und fotografieren. Das absolute Highlight war eine Bärin mit ihrem diesjährigen Nachwuchs. Zweimal hat sie an einem Abend vor unserem Hide vorbeigeschaut und wir hatten die Möglichkeit den neugierigen und verspielten Jungen zuzusehen. Außerdem hatten wir noch das Glück einen Habichtskauz zu fotografieren.
Neben der Fotoreise zu den Bären konnte ich noch die Fotoworkshops im Nationalpark Gesäuse und in den Hohen Tauern durchführen. Weiters habe ich den Sommer für einige Wanderungen und Bergtouren genutzt.
Mitte Juli wurde dann der Camper gepackt und es ging Richtung Norden. Für 5,5 Wochen ging es quer durch Norwegen. Dabei blieb endlich auch einmal etwas Zeit für ein paar Stationen in Süd- und Mittelnorwegen. Eine Region die ich mit wenigen Ausnahmen noch nicht so intensiv bereist habe. Bis jetzt lag mein Fokus immer auf dem Norden. Die erste größere Station war der Jostedalsbreen Nationalpark, im Anschluss machte ich eine mehrtägige Wanderung ins Innerdalen und danach ging es durch die beeindruckende Fjordwelt raus an die Küste. Die Atlantikstraße und die Insel Runde waren das Ziel.
So schön es im Süden auch ist, eine Norwegenreise ohne Norden geht bei mir einfach nicht. Also ging es über den Polarkreis hoch zu den Lyngenalpen und von dort nach Tromsö sowie auf die Lofoten. Eine traumhafte Reise mit vielen Wanderungen, genialen Sonnenuntergängen und wunderbaren Erlebnissen.
Gegen Ende August setzte ich mich in den Flieger. Ein Workshop in Österreich und ein paar Erledigungen standen an. Der Camper blieb oberhalb des Polarkreise, denn in 9 Tagen ging es für mich schon wieder hoch in den Norden.
Herbst 2021 – Lappland, Island, Dolomiten und Engadin
Anfang September war ich also wieder im Norden. In Lappland beginnt jetzt der Indian Summer und die Herbstfarben breiten sich über der Landschaft aus. Aus fotografischer Sicht für mich die spannendste Zeit in Lappland. Diese einmalige Landschaft in bunte Herbstfarben getaucht ist einfach ein Traum. Die ersten Tage verbrachte ich in der Gegend um Nikkaluokta. Im Anschluss ging’s nach Kvikkjokk wo mich das erste Nordlicht der Saison empfing. Nach einer Woche stand eine mehrtägige Wanderung in den Sarek Nationalpark am Programm. Diese Tage waren mein absolutes Highlight in diesem Jahr. Doch dazu gibt es in den nächsten Tagen einen eigenen Blog.
Anders als geplant, blieb ich dann noch einige Tage in Nordnorwegen hängen. Die Berge und Fjorde mit den bunten Herbstfarben waren einfach zu schön um weiterzufahren…
Der Abflugtermin für meine Fotoreise nach Island am 1. Oktober rückte immer näher also musste ich mich doch irgendwann auf den Heimweg machen. Aber natürlich nicht ohne noch einen Stop bei den Moschusochsen im Dovrefjell einzulegen.
Der Oktober stand ganz im Zeichen der Fotoreisen und Fotoworkshops. Zuerst ging es nach Island, direkt im Anschluss in die Dolomiten und danach ins Engadin. Bei allen drei Touren hatten wir super Bedingungen und es hat richtig Spaß gemacht. Im Engadin habe ich neben dem Workshop noch ein paar Tage drangehängt um selbst zu fotografieren. Wer mehr davon sehen möchte dem empfehle ich meinen Blogeintrag dazu: Goldener Herbst im Engadin
Der restliche Herbst/Winter ist dann recht ruhig verlaufen. Da ich seit Beginn des Sommer fast pausenlos unterwegs war habe ich die Zeit genutzt um die Bilder der letzten Monate auszuarbeiten, außerdem hat sich einiges an Büroarbeit angestaut. Neben meinem letzten Workshop des Jahres anfangs November im Lungau, war ich noch auf einigen kleineren Fototouren in den Bergen unterwegs.
Ein herausforderndes aber auch ein tolles und außergewöhnliches Jahr geht für mich zu Ende. Ich freue mich über die tollen Erlebnisse die 2021 mit sich gebracht hat. Die Liste mit Plänen und Ideen für das kommende Jahr ist lange und ich hoffe sehr, dass vieles davon möglich sein wird. Ich freu ich darauf und wünsch euch alles Gute für das neue Jahr und vor allem viel Gesundheit.
Tschüss 2021, Hallo 2022!