Die Fähre bringt uns von Picton nach Wellington und somit auf die Nordinsel Neuseelands. Wir fahren kurz durch die Hauptstadt Neuseelands um einen Eindruck zu bekommen, bevor wir der Westküste entlang weiterfahren. Freunde von uns sind ebenfalls in Neuseeland unterwegs und wir freuen uns etwas Zeit zusammen am anderen Ende der Welt zu verbringen. 3 Tage nehmen wir eine gemeinsame Unterkunft am relativ unbekannten Wai-iti Beach und verbringen die Zeit am Strand und in der nahen Umgebung, bevor sich unsere Wege wieder trennen.
Unser nächstes Ziel auf der Nordinsel ist der Mount Egmont National Park. Der Mount Taranaki spiegelt sich hier in einigen kleinen Seen und genau diese Bilder haben wir im Kopf. Doch leider spielt das Wetter nicht ganz mit. Dicke Wolken verschleiern den Vulkan, der Sturm pfeift uns um die Ohren und für die nächsten Tage ist keine Besserung in Sicht. So übernachten wir nicht wie geplant auf der Berghütte sondern steigen noch am selben Tag wieder ab.
Die Zeit hier ein paar Tage abzuwarten haben wir leider nicht bzw. wär sie uns zu schade, denn es warten noch einige andere schöne Ziele die wir sehen möchten. Auf unserer Weiterfahrt halten wir noch bei den 3 Schwestern, einer Felsformation aus 3 Felsen im Meer. Bis kurz vor unseren Trip stand hier auch noch der Elephant Rock. Die Erosion hat diesen Felsen mit der Elefanten Form leider wenige Wochen zuvor zum Einsturz gebracht.
Unsere Route führt uns nach Rotorua, einer Gegend geprägt von geothermaler Aktivität. An vielen Orten kann man hier die Kräfte der Natur sehen. Geysire, brodelnde Schlammlöcher, alte Krater aus denen schweflige Gase strömen und vieles mehr erwartet uns hier. Im Volcanic Valley, dem jüngsten geothermalen Gebiet der Erde, verbringen wir mehrere Stunden. Ein spezielles Highlight ist allerdings Wai-O-Tapu und hier insbesondere der Champagnerpool. Und da alle Leute gerade beim einmal täglich ausgelösten Geysir sind, haben wir diesen auch fast für uns alleine.
Ca. 2 Autostunden von Rotorua entfernt liegt der Tongario National Park. Hier machen wir das Tongario Alpine Crossing und wandern vorbei am Vulkan Mount Ngauruhoe, zum Red Crater und zu den 3 türkisen Seen „Emerald Lakes“. Das Crossing gehört zu den „Great Walks“, einer Reihe von Wanderwegen durch die schönsten Gegenden Neuseelands. Die Landschaft ist geprägt von Lavafeldern und karger Vegetation. Auch wenn uns Sturmböen von über 160 km/h fast umwerfen, das Wetter könnte nicht besser sein. Für die gut 20km lange Strecke des „Tongariro Alpine Crossing“ lassen wir uns den ganzen Tag Zeit und machen ausgiebige Fotostopps. Diese Landschaft ist für mich ein absolutes Highlight unserer Neuseeland Reise und ich bin total begeistert. Den nächsten Tag gehen wir es gemütlich an, die Wanderung vom Vortag steckt noch in den Beinen.
Wir reisen weiter und erreichen am späten Nachmittag den Whirinaki Forest. Es geht durch einen dichten Urwald vorbei an Farnen und riesigen Bäumen die mehrere hundert Jahre alt sind. Ziel ist der Te Whaiti Nui A Toi Canyon. Die Felswände der Schlucht sind mit Moos bewachsen und außer einer kleinen Holzbrücke ist die Schlucht nur sehr schwer zugänglich. Beim Versuch den Bach weiter oben zu durchqueren, mache ich im Dickicht Bekanntschaft mit einer nur in Neuseeland endemischen Art der Brennnessel. 2 Tage später war der Schmerz und auch die Rötung dann schon wieder vorbei… Der Weg durchs Wasser wäre nicht nötig gewesen, denn etwas später finde ich auch auf dieser Seite einen einfacheren Zugang… Und da uns sowohl die Schlucht als auch der Wald so gut gefallen hat, fahren wir am nächsten Tag nochmals dort hin.
Einer der letzten Ziele dieser Reise ist die Coromandel Halbinsel mit einem der meist besuchten Orte Neuseelands – Cathedral Cove. Ich hatte sehr geringe Erwartungen an diesen Ort, denn unter Tags ist diese Location komplett überlaufen, Fotos ohne Menschen sind praktisch unmöglich und heute gibt das stark bewölkte Wetter auch nichts her. Kurz vor Sonnenuntergang und nach einem 30minütigem Fußmarsch steigen wir die Treppen zum Strand am Cathedral Cove hinab. Wir sind sehr erstaunt fast keine Leute anzutreffen und dann reißt auch noch der Himmel auf. Manchmal wird man einfach positiv überrascht!
Am Tag vor unserem Weiterflug geht’s zu Sonnenuntergang zu einer Basstölpel Kolonie in der Nähe von Auckland und es entstehen zum Abschluss noch ein paar gute Bilder. Am nächsten Morgen endet unsere Reise durch Neuseeland.
Die zwei Reiseberichte schaffen es nicht all das Erlebte der Reise zu vermitteln. Zu intensiv waren die Eindrücke, das Land und die Begegnungen. So sehr haben wir die weite und unberührte Natur genossen. Vielleicht können ja die Bilder einen tieferen Einblick geben.
Ob es die bekannten Highlights oder ruhige Plätze weit abseits des Trubels waren, jeder Tag war genial! 7 Wochen sind eine lange Zeit und trotzdem ist die Zeit viel zu schnell vergangen und die Reise hätte gut und gerne nochmals 7 Wochen dauern können.
Zum Glück geht es noch nicht nach Hause, eine Woche Südsee auf den Cook Islands und ein paar Tage Schanghai warten noch als Kontrastprogramm.
Zum Reisebericht Neuseeland – Die Südinsel geht es direkt hier.